„Das ist die Geschichte von jemandem, den es nie gegeben hat“.
Dieses Zitat, mit dem die Kurzgeschichte „Über mich“ beginnt, kann stellvertretend einen Einblick in den Erzählstil der jungen, aufstrebenden Autorin Ulrike Almut Sandig geben. Die 1979 in Großenhain (Sachsen) geborene Schriftstellerin zählt zu den vielversprechendsten Hoffnungen des aktuellen Literaturgeschäfts, die bereits seit ihrer Erstveröffentlichung 2005 mit zahlreichen Preisen, darunter auch dem renommierten Leonce-und-Lena-Preis, ausgezeichnet wurde. Damit zählt Sandig zu einer Generation von Autorinnen und Autoren, denen es gelingt ein junges Lesepublikum durch einen eigenen Stil, geprägt von Alltagsferne und surrealen Sujets, an die Literatur heranzuführen. Durch realistisches Erzählen trotz unwahrscheinlicher Handlungsstränge erzeugt die Schriftstellerin eine, ihren Werken eigens immanente, Spannung, welche die Leserinnen und Leser trotz oder gerade wegen einer partikularen Konfrontation mit Alptraumzuständen an den Text bindet.
Veröffentlicht von: Julia Benz und Samira Deuschle