Interview mit Fabian Hischmann

Interview mit Fabian Hischmann

1. Wie darf man sich den hischmannschen Schreibprozess vorstellen? Schreiben Sie einfach wild drauflos und bekritzeln das, was gerade zufälligerweise vor Ihnen liegt? Oder wird fein säuberlich am Bildschirm gearbeitet nachdem eine genaue Recherche zum jeweiligen Thema durchgeführt wurde?

Da gibt es kein definitives Muster. Aus dem Impuls heraus schreiben ist schön, weil es mich kalt erwischt und mir ein gutes Gefühl gibt. Ich gucke mir viel an, Menschen und Orte, und versuche dann eine Form dafür zu finden.

2. Gibt es Orte an denen Sie bevorzugt schreiben und Orte an denen Sie niemals auch nur einen einzigen Satz hervorbringen könnten?

Ich gehe zum Schreiben in die Staatsbibliothek. Das funktioniert sehr gut für mich. Ich kann auf keinen Fall auf dem Beifahrersitz eines Autos schreiben oder lesen. Schon als Kind wurde mir dabei total schlecht.

3. Gibt es Personen oder Autoren, die Sie beim Schreiben besonders inspirieren?

Das reicht von meinen Freunden, meiner Familie, über die Leute in der U-Bahn, bis zu Stephen Malkmus und Lena Dunham und Alfred Andersch …

4. Was haben Sie im ersten Augenblick nach der Nominierung für den Leipziger Buchpreis 2014 gedacht?

Ach du Scheiße.

5. Am Ende schmeissen wir mit Gold ist mitunter das Portrait einer entscheidungsunfähigen und teilweise gelangweilten Generation junger Erwachsener in Deutschland. Halten Sie sich selbst damit auch den Spiegel vor? Beziehungsweise: Wieviel von Ihnen selbst steckt in diesem Roman und in seinem Protagonisten Max Flieger?

Mit dem Begriff Generationenportrait möchte ich nichts zu tun haben. Ich und auch Max sprechen für sich. Wir sind einfach zwei Typen, die versuchen klar zu kommen und den richtigen Platz für sich zu finden.

6. Sie haben bereits eine ganze Reihe von Kurzgeschichten geschrieben. Den richtigen Durchbruch verdanken Sie jedoch ihrem Debütroman. Welches Genre favorisieren Sie?

Ich mag Kurzgeschichten. Ich mag Romane. Ich will mich nicht entscheiden müssen.

7. Haben Sie bereits ein neues literarisches Projekt in Planung?

Ich schreibe an meinem zweiten Buch. Es geht um Menschen, soviel kann ich verraten.

 

 

Das Interview mit Fabian Hischmann führten Marlon Föll ,Charline Medernach und Sven Langjahr.